Test: Laufwerks-/Wandlerkombi PS Audio
Der PWD verfügt über zwei getrennte Netzteile und eine zumin-
dest optisch eher unspektakuläre Digitalelektronik - das ändert
aber nichts an deren technischer Potenz
steckt eine „Digital Lens“. Dabei han-
delt es sich um einen Pufferspeicher
(in diesem Falle 64 Megabyte groß), in
den die Daten aus dem Laufwerk nach
dem Auslesen erst einmal wandern, be-
vor sie, mit einem neuen Takt versehen,
mit maximaler Präzision den Weg zum
Wandler antreten dürfen. Tatsächlich
spielt der PW T aus dem Speicher, und
nicht direkt vom optischen Medium.
Zu diesem Zwecke füllt er besagten
Speicher beim Start des Abspielvor-
ganges mit Daten, so dass man (je nach
Auflösung
des
Programmmaterials)
mitunter ein paar Minuten weiterhö-
ren kann, wenn man die CD
oder DVD aus dem Gerät
genommen hat. Beim Lesen
der Daten von der Scheibe
bedient man sich einer
Strategie, die dem des
bekannten
Ripping-
Die Systemfernbe-
dienung steuert alle
wesentlichen Funkti-
onen der Kombi vom
Sessel aus
Programms „Exact Audio Copy“ sehr
ähnlich ist: Das Laufwerk liest einzel-
ne Stellen des Datenträgers bis zu 80
Mal, um auf alle Fälle zu 100 Prozent
korrekte Daten zu erhalten.
Auch beim PWD beschreibt der Ter-
minus „D/A-Wandler“ den Funktions-
umfang des Gerätes nur unzureichend.
Rüstet man das erwähnte Bridge-Mo-
dul nach, mutiert er zum waschechten
Musikserver; auch hier wird übrigens
eine „Digital Lens“ für die Entkopp-
lung des Datenstroms vom Netzwerk
sorgen. Dank einer hochauflösenden
digital arbeitenden Lautstärkeregelung
kann der PWD direkt an eine Endstu-
fe angeschlossen werden (symmetrisch
oder unsymmetrisch), und sollten Sie
keine rein analogen Programmquellen
anzuschließen haben, können Sie auf
einen klassischen Vorverstärker kom-
plett verzichten.
Die Kernaufgabe des PWDs besteht
jedoch nach wie vor darin, Digitaldaten
in ihr analoges Pendant zu überführen,
und dabei gibt er Ihnen eine ganze
Reihe von Optionen an der Hand. So
können
Sie
sich zwischen diversen
Upsampling-Möglichkeiten entschei-
den und eines von fünf Digitalfiltern
auswählen. Dabei ist es durchaus nicht
gesagt, dass es grundsätzlich eine gute
Idee ist, sämtliches ankommende Mu-
sikmaterial auf 192 Kilohertz und 24
Bit hochzurechnen, bevor es zum ei-
gentlichen
Wandler
geht;
mitunter
klingen die nativen Sampleraten der
Daten einfach am besten. Das wundert
nicht, denn letztlich ist auch Upsam-
pling eine Form von digitaler Signal-
filterung, und den damit verbundenen
Vorteilen stehen auch ein paar Nach-
teile gegenüber. Gleiches gilt für die
fünf
unterschiedlichen
Digitalfilter:
Man hat die Qual der Wahl zwischen
frequenzgangoptimierten und im Zeit-
bereich besonders sauber arbeitenden
Varianten sowie Mischformen davon.
Das hört sich alles nach viel Arbeit
an, ist in letzter Konsequenz aber eine
recht einfache Sache, denn die klang-
lichen Fähigkeiten der Kombi arbeiten
die Unterschiede so deutlich heraus,
dass man auch als „Holzohr“ seinen
gewünschten
Parametersatz
schnell
beisammen hat. Natürlich merkt sich
der PWD die Einstellungen getrennt
für jeden Eingang, so dass das Spielen
mit den Möglichkeiten nur einmal für
jede Quelle zu erfolgen braucht.
Um es kurz zu machen: Das ist eine
andere Welt.
Insbesondere
bei
der
Wiedergabe ganz gewöhnlicher CDs
eröffnen PW T und PWD klangliche
Dimensionen, die
so
ziemlich jede
klassische
Abspielmaschinerie
ziem-
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einsnull